Holzhäuser – die verkannte Größe

Holz ist nicht von Pappe. Der Beweis ist in vielen Altstädten zu finden: Fachwerkhäuser, die teilweise schon viele hundert Jahre alt sind. Und auch die für Norwegen typischen Stabkirchen gibt es zum Teil seit über 1000 Jahren. Das älteste Holzhaus Europas in der Schweiz stammt aus dem Jahr 1176 und war bis 1980 bewohnt, bevor es einem Einkaufzentrum weichen musste. Unsere Häuser werden in der Tradition des norwegischen Bauhandwerks vor Ort in Holzständerbauweise errichtet.

Was auf den ersten Blick paradox klingt, ist es nicht. Das Risiko eines Brandes ist in einem Holzhaus nicht höher als anderswo. Entgegen landläufiger Meinung ist Holz grundsätzlich sogar schwer entflammbar. Eine Holzkonstruktion hält, wenn sie richtig dimensioniert ist, Feuer länger stand als z. B. Stahl- oder Stahlbetonteile. Die bei einem Feuer entstehende Kohleschicht wirkt zudem wie eine Art Schutzmantel. Holz enthält außerdem bis zu 15 % Wasser, das bei einem Brand erst verdampft werden muss (bei einer Tonne Holz sind das bis zu 150 kg Wasser).

Holz wird häufig als Baustoff auch in feuchter Umgebung eingesetzt, beispielsweise in Saunen, Hallenschwimmbädern oder Badezimmern. Dabei wird sich die Tatsache zunutze gemacht, dass Holz feuchtigkeitsregulierend wirkt.

Holz ist hygienisch. Holzschädlinge, wie z. B. Pilze, können erst einen Schaden im Holz anrichten, wenn es über mehrere Monate nass wird. Ein Problem, dem wir durch holzgerechte Konstruktion aus dem Weg gehen. Generell führen wir die Konstruktion so genau und sauber aus, dass ein Schädlingsbefall nicht möglich ist.

Bedenkt man, wie feuerbeständig, langlebig, umweltfreundlich und kostengünstig Holz ist, dann ist es einfach für jeden etwas.

Allein in Bayerns Wäldern stehen etwa fünf Milliarden Bäume, in denen zusammen etwa 650 Millionen Kubikmeter Holz stecken. Alle zwei Sekunden wächst ein Kubikmeter nach. Das ist ein jährlicher Zuwachs von etwa 18 Millionen Kubikmeter. Der jährliche Einschlag hingegen beträgt in Bayern nur etwa 10 Millionen Kubikmeter, was bedeutet, dass in Bayern ein Überschuss von acht Millionen Kubikmeter pro Jahr nicht genutzt wird.

Ein gesundes Raumklima, frei von Schadstoffen und Strahlenbelastung. Im Holzhaus sind die Oberflächen wärmer und die Raumluft nicht so feucht. Höhere Wohnqualität ist das Argument für den Holzbau. Die Gründe Wohngesundheit und ökologische/biologische Unbedenklichkeit sind ein weiterer Vorteil. Holz ist ein natürlicher, biologischer und hervorragender Baustoff.

Die Dämm-Möglichkeiten moderner Holzkonstruktionen machen es möglich, energiesparende Häuser zu günstigeren Preisen zu bauen, als mit konkurrierenden Baumethoden. Das Holz ist dazu noch ein günstiger Baustoff, der ständig nachwächst. Darüber hinaus sind individuelle Grundrisse, spätere Änderungen möglich und kostengünstiger umzusetzen.

Die Nutzungsdauer für ein modernes Holzhaus ist mit über 100 Jahren den Steinhäusern ebenbürtig. Auch wenn manchmal kurze Anstrich-Intervalle zur Werterhaltung nötig sind: Von Vorteil ist die Möglichkeit, die meisten Arbeiten selbst erledigen zu können.

Die Fassade kann selbstverständlich auch verklinkert oder verputzt werden. Schädlinge haben auch keine Chance, dank unserer Technologie ohne chemisches Imprägnieren. Übrigens: Venedig steht auf Holzpfählen – seit über 800 Jahren!

Holz ist im Verhältnis zu seiner hohen Festigkeit relativ leicht. Gerade deshalb ist es heute wieder ein beliebtes Baumaterial für Hallen, Brücken, Industriebauten, Kindergärten, etc.

Durch seine spezielle Zellstruktur speichert Holz die Wärme. Es ist ein schlechter Wärmeleiter, und das ist gut für die Dämmung. Sie können das mit einem einfachen Test selbst ausprobieren: Halten Sie Ihre Hand zuerst auf eine Holzoberfläche und dann auf einen Ziegelstein. Holz fühlt sich sofort wärmer an!

Holz steht mehr denn je für eine neue, zeitgemäße Architektur und ermöglicht leichte, optisch attraktive Konstruktionen. Außerdem gibt es Holzprodukte heute in den unterschiedlichsten Formen und Farben für verschiedenste Anwendungsbereiche.

Bauen mit Holz ist eine gute Möglichkeit, Geld zu sparen. Insbesondere heimische Hölzer sind im Allgemeinen sehr preiswert. Da sich Holz leicht verarbeiten lässt, wird die Bauzeit kürzer, und es können viele Eigenleistungen von Seiten des Bauherren erbracht werden. Schlanke Wandquerschnitte ermöglichen Wohnraumgewinne von bis zu 10 %. Pflege- und Instandhaltungskosten fallen durch konstruktiven Holzschutz gering aus.